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Die Erkenntnisse aus fast sechs Jahren Projekterfahrung in „Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel“ hat das Projekt-Team in sechs Kurzbroschüren in der Reihe „Tipps für Kommunen“ zusammengefasst:
Die Erkenntnisse aus fast sechs Jahren Projekterfahrung in „Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel“ hat das Projekt-Team in sechs Kurzbroschüren in der Reihe „Tipps für Kommunen“ zusammengefasst:
Foto: © WILA Bonn
Bei der Umsetzung lokaler Konzepte zu Klimaschutz, Klimaanpassung und grüner Infrastruktur spielen Gewerbegebiete aufgrund ihrer Größe eine wichtige Rolle. Der Anteil der der Industrie- und Gewerbeflächen macht teilweise bis zu 20 Prozent der Gesamtsiedlungsfläche in Deutschland aus. Die Stadt Emsdetten sieht daher bei der Entwicklung der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie gerade auf diesen Flächen enorme Potenziale und einen Handlungsbedarf für eine ökologischere klimaangepasste Gestaltung der Gewerbestandorte.
29.03.2022, 10:00 Uhr - 11:30 Uhr
Der Klimawandel, die Ressourceneffizienz bis hin zu steigenden Energiepreisen gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. In Unternehmen und Gewerbegebieten sind darüber hinaus die Standortqualität und die Mitarbeiterbindung wichtige Erfolgsfaktoren.
Das Projekt „Grün statt grau – Gewerbegebiete im Wandel“ möchte mit seinen kostenlosen Online-Seminaren Impulse geben, wie mit einfachen Maßnahmen mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen erreicht werden kann.
Foto: © Isabella Draber
In Wallenhorst wird in diesem Frühjahr auf einer Freifläche zwischen Firmengebäude und Straße eine großräumige Anpflanzung mit Ginster vorgenommen. Die Pflanzung ist Teil eines mehrstufigen Bepflanzungskonzeptes, das unweit vom Kreisverkehr im Wallenhorster Projektgebiet für mehr Biodiversität und optische Aufwertung sorgen soll.
Foto: © SPALECK.de
Im Industriegebiet in Bocholt an der Robert-Bosch-Straße hat die Firma Spaleck ihren Sitz. Der Maschinenbauer steht für Innovation im Bereich der Förder- & Separiertechnik, Präzisionsteileherstellung, Metallverarbeitung und Wasseraufbereitung. Seit mehreren Jahren hat das Unternehmen aber nicht nur in den Bereich der Produktion, sondern auch in die Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit des Standortes investiert.
15.03.2022, 10:15 Uhr – 11:30 Uhr
Netzwerk Gewerbegebiete im Wandel
Die hohe Flächenversiegelung in Städten führt bei Starkregenereignissen immer häufiger zu Sturzfluten, bei gutem Wetter aber auch zu vermehrtem Auftreten von urbanen Hitzeinseln. Gerade in Gewerbegebieten finden sich große versiegelte Flächen, auf denen sich Glas-, Stahl- und Betonfassaden aufheizen und für trockenes heißes Klima sorgen. Die rasche und vollständige Ableitung des Niederschlags verhindert eine mögliche Kühlung durch Verdunstung. Wie kann man diesen Gefahren im Vorfeld begegnen und die Auswirkungen minimieren?
Seit Anfang September gibt es in der Kreisstadt Borken ein Förderprogramm, das Gewerbetreibende wie Privatpersonen bei Maßnahmen der Dach- und Fassadenbegrünung finanziell unterstützt. Ziel des Programmes ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz, zur Klimafolgenanpassung, zur Förderung der Biodiversität und zur Aufwertung des Stadtbildes zu leisten.
Bild: © Isabella Draber
Im Zuge der Erweiterungsflächen des Gewerbegebietes in Wallenhorst-Hollage „Gewerbegebiet Schwarzer See“ hat die Gemeinde drei Regenrückhaltebecken neu angelegt, welche die Vorfluter entlasten sollen.
Die Regenrückhaltebecken in Wallenhorst sind in der Lage, große Niederschlagswassermengen vorübergehend zu speichern. Das große Becken ist ca. 1,5 ha groß, die beiden kleineren ca. 4000 und 3000 m². Alle haben einen dauerhaften Wasserstand von 1,50 m, der bei Regenereignissen entsprechend ansteigt. Mit dem Regenrückhaltebecken verfolgt die Gemeinde das Ziel, die Zuleitungen in die Vorfluter auf das natürliche Maß zu begrenzen. Zusätzlich zur rein technischen Funktion achtet sie aber auch auf den Beitrag zur Steigerung der Biodiversität und den Artenschutz. So sollen diese Regenrückhaltebecken zukünftig auch Lebensraum heimische Tier- und Pflanzenarten bieten, ohne dass der technische Hintergrund beeinträchtigt wird.
Zu diesem Zweck wird der Uferbereich zunächst der Sukzession überlassen, damit sich hier eine natürliche Flora entwickeln kann. Beispielsweise wäre ein Erlen- und Weidenaufwuchs in den nächsten Jahren wünschenswert. Möglicherweise werden aber zukünftig auch Teile des Uferbereichs mit einer regionalen Blühmischung feuchtigkeitsliebender Arten eingesät oder ggf. auch mit Mahdgutübertragung von einer passenden Spenderfläche eingebracht.
Die beiden kleinen Regenrückhaltebecken sind eingezäunt, bei dem großen ist nur das Vorklärbecken mit einem Zaun versehen. Zusätzlich überprüft die Gemeinde die Möglichkeit, ein Ufer teilweise abzuflachen, um den Lebensraum für Amphibien zu verbessern. Wasservögel wie Nil- und Kanadagänse lassen sich schon jetzt regelmäßig auf dem Gewässer nieder.
Der Bereich um das große Becken herum ist mit einem Schotterweg als Rundweg erschlossen. Auf diese Weise können ihn Spaziergänger*innen, aber auch die Belegschaft der sich neu ansiedelnden Gewerbebetriebe in Pausenzeiten nutzen. Ein Zugewinn für alle Beteilgten!
Wie geht man als Kommune vor, wenn eigene Konzepte noch nicht etabliert sind und man sich noch orientieren will? Man schaut sich bei schon vorhandenen Projekten und Konzepten, die schon in anderen Städten mit Erfolg zum Einsatz kommen, um. Die Projektpartner*innen haben das Projekt dafür gleich in drei Kommunen vorgestellt: Mettingen, Göttingen und Emsdetten.
Im Iserlohner Stadtteil Heide-Hombruch sieht man nicht nur Gewerbe und Industrie. Auch Wiesen und Wälder, Kindergärten, eine Schule, Sportstätten, Ein- und Mehrfamilienhäuser finden sich hier direkt neben Arbeitsstätten. Durch diese interessante Mischung im Gebiet ist es naheliegend, nicht nur die Beratung der Unternehmen voran zu treiben, sondern auch die anderen Personengruppen in eine nachhaltige Gewerbegebietsentwicklung miteinzubinden. Dazu fördert „Grün statt Grau“ jetzt auch einen Lehrpfad im Gebiet.